IHHT bei Kin­der­wunsch: Kann Höhen­trai­ning die Eizel­len ver­bes­sern?

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IHHT bei Kinderwunsch

Jeden Monat hof­fen, ban­gen und dann wie­der ent­täuscht wer­den – der uner­füll­te Kin­der­wunsch ist für vie­le Frau­en eine enor­me Belas­tung. Oft heißt es, die Eizell­qua­li­tät sei nicht gut genug oder der Kör­per sei nicht opti­mal auf eine Schwan­ger­schaft vor­be­rei­tet. Eine neue Metho­de könn­te hel­fen: die Inter­vall-Hypo­xie-Hyper­oxie-The­ra­pie (IHHT).

IHHT ist eine beson­de­re Form des Höhen­trai­nings, die gezielt die Mito­chon­dri­en, also die Kraft­wer­ke unse­rer Zel­len, stärkt. Wis­sen­schaft­ler ver­mu­ten, dass akti­ve Mito­chon­dri­en eine ent­schei­den­de Rol­le für die Frucht­bar­keit spie­len – ins­be­son­de­re für die Eizell­qua­li­tät und die Ein­nis­tung der befruch­te­ten Eizel­le. Aber kann IHHT wirk­lich die Chan­cen auf eine Schwan­ger­schaft erhö­hen? Und für wen ist die­se Metho­de geeig­net?

1. Was ist IHHT (Inter­vall-Hypo­xie-Hyper­oxie-The­ra­pie)?

IHHT steht für Inter­vall-Hypo­xie-Hyper­oxie-The­ra­pie – eine beson­de­re Form des Höhen­trai­nings, bei der sich Pha­sen mit wenig Sau­er­stoff (Hypo­xie) und Pha­sen mit viel Sau­er­stoff (Hyper­oxie) abwech­seln. Wäh­rend klas­si­sches Höhen­trai­ning meist mit sport­li­cher Akti­vi­tät ver­bun­den ist, fin­det IHHT ganz ent­spannt im Sit­zen oder Lie­gen statt.

Wie funk­tio­niert IHHT?

Bei einer IHHT-Sit­zung trägt man eine Mas­ke, über die abwech­selnd sau­er­stoff­ar­me und sau­er­stoff­rei­che Luft zuge­führt wird. Dadurch wer­den die Mito­chon­dri­en, also die Kraft­wer­ke der Zel­len, gezielt trai­niert. Alte und schwa­che Mito­chon­dri­en ster­ben ab, wäh­rend sich leis­tungs­fä­hi­ge Mito­chon­dri­en ver­meh­ren – ein Pro­zess, der als Mit­opha­giebekannt ist.

Die­ser Effekt kann sich posi­tiv auf vie­le Berei­che der Gesund­heit aus­wir­ken, dar­un­ter:

✔ Bes­se­re Zell­ener­gie – wich­tig für Eizel­len und Frucht­bar­keit
✔ Ver­bes­ser­te Durch­blu­tung – för­dert eine opti­ma­le Ver­sor­gung der Gebär­mut­ter
✔ Regu­la­ti­on des Stoff­wech­sels – hilf­reich bei hor­mo­nel­len Stö­run­gen wie PCOS

Doch war­um sind Mito­chon­dri­en so ent­schei­dend für die Frucht­bar­keit? Das schau­en wir uns im nächs­ten Abschnitt genau­er an. 

2. War­um sind Mito­chon­dri­en so wich­tig für die Frucht­bar­keit?

Mito­chon­dri­en sind die Kraft­wer­ke unse­rer Zel­len – sie pro­du­zie­ren die Ener­gie, die der Kör­per für alle wich­ti­gen Pro­zes­se braucht. Beson­ders Eizel­len haben einen extrem hohen Ener­gie­be­darf, denn sie müs­sen sich tei­len, wach­sen und nach der Befruch­tung ein gesun­des Embryo ent­wi­ckeln. Wenn die Mito­chon­dri­en schwach oder beschä­digt sind, kann das die Eizell­qua­li­tät ver­schlech­tern und die Chan­cen auf eine Schwan­ger­schaft ver­rin­gern.

Zusam­men­hang zwi­schen Mito­chon­dri­en und Eizell­qua­li­tät

Jun­ge Eizel­len = vie­le akti­ve Mito­chon­dri­en
Mit zuneh­men­dem Alter oder durch Umwelt­fak­to­ren wie Stress, unge­sun­de Ernäh­rung oder Umwelt­gif­te kön­nen die Mito­chon­dri­en jedoch an Leis­tung ver­lie­ren. Das führt dazu, dass die Eizel­len weni­ger Ener­gie zur Ver­fü­gung haben, was ihre Qua­li­tät und Tei­lungs­fä­hig­keit ver­schlech­tert.

Schwa­che Mito­chon­dri­en = höhe­re Fehl­ge­burts­ra­te?
Stu­di­en zei­gen, dass eine unzu­rei­chen­de Mito­chon­dri­en-Funk­ti­on mit Frucht­bar­keits­pro­ble­men und einem höhe­ren Risi­ko für Fehl­ge­bur­ten zusam­men­hän­gen kann. Des­halb set­zen For­scher zuneh­mend auf Metho­den, die die Mito­chon­dri­en stär­ken – wie die IHHT.

Wie kann IHHT die Mito­chon­dri­en stär­ken?

IHHT hilft dabei, alte und inef­fi­zi­en­te Mito­chon­dri­en abzu­bau­en und durch neue, leis­tungs­fä­hi­ge­re Mito­chon­dri­en zu erset­zen. Die­ser Pro­zess nennt sich Mit­opha­gie und sorgt dafür, dass die Zel­len – und damit auch die Eizel­len – wie­der mehr Ener­gie pro­du­zie­ren kön­nen.

➡ Ergeb­nis: Eizel­len mit mehr Ener­gie, bes­se­rer Qua­li­tät und höhe­ren Chan­cen auf eine erfolg­rei­che Befruch­tung.

Im nächs­ten Abschnitt schau­en wir uns genau­er an, wie IHHT kon­kret bei Frau­en mit Kin­der­wunsch hel­fen kann. 

3. IHHT und Kin­der­wunsch: Wie kann es hel­fen?

Ein gesun­der Kör­per mit gut funk­tio­nie­ren­den Zel­len ist die Grund­vor­aus­set­zung für eine erfolg­rei­che Schwan­ger­schaft. IHHT kann genau hier anset­zen, indem es die Zell­ge­sund­heit ver­bes­sert, den Stoff­wech­sel opti­miert und die Durch­blu­tung för­dert.

1. Ver­bes­se­rung der Eizell­qua­li­tät

Die Eizel­le ist eine der ener­gie­in­ten­sivs­ten Zel­len des Kör­pers. Ihre Tei­lung und Ent­wick­lung nach der Befruch­tung hän­gen stark von der Leis­tung der Mito­chon­dri­en ab. Durch IHHT kön­nen geschä­dig­te Mito­chon­dri­en abge­baut und durch neue, leis­tungs­fä­hi­ge ersetzt wer­den. Das kann dazu bei­tra­gen, dass Eizel­len bes­ser rei­fen und sich nach der Befruch­tung erfolg­rei­cher wei­ter­ent­wi­ckeln.

2. Hor­mo­nel­le Balan­ce und Stoff­wech­sel­re­gu­la­ti­on

Vie­le Frau­en mit Kin­der­wunsch lei­den unter hor­mo­nel­len Stö­run­gen wie PCOS oder einer Schild­drü­sen­un­ter­funk­ti­on. Die­se kön­nen den Zyklus unre­gel­mä­ßig machen oder den Eisprung ver­hin­dern. IHHT wirkt sich posi­tiv auf den Zell­stoff­wech­sel aus und kann hel­fen, hor­mo­nel­le Dys­ba­lan­cen aus­zu­glei­chen.

3. Bes­se­re Durch­blu­tung der Gebär­mut­ter

Eine gute Durch­blu­tung der Gebär­mut­ter ist ent­schei­dend für die Ein­nis­tung einer befruch­te­ten Eizel­le. IHHT kann die Sau­er­stoff­ver­sor­gung im Kör­per opti­mie­ren, die Blut­ge­fä­ße erwei­tern und so die Gebär­mut­ter bes­ser mit Nähr­stof­fen ver­sor­gen.

4. Stress­ab­bau und ver­bes­ser­te Stress­re­sis­tenz

Dau­er­haf­ter Stress erhöht das Hor­mon Cor­ti­sol, das sich nega­tiv auf die Frucht­bar­keit aus­wir­ken kann. IHHT hilft dem Kör­per, sich bes­ser an Stress anzu­pas­sen, indem es die Zell­re­ge­ne­ra­ti­on för­dert und den Orga­nis­mus wider­stands­fä­hi­ger macht.

IHHT könn­te also eine wert­vol­le Unter­stüt­zung für Frau­en sein, die ihre Eizell­qua­li­tät ver­bes­sern, hor­mo­nel­le Ungleich­ge­wich­te regu­lie­ren und die Durch­blu­tung der Gebär­mut­ter opti­mie­ren möch­ten. Doch was sagt die Wis­sen­schaft dazu? Das schau­en wir uns im nächs­ten Abschnitt an.

4. Wis­sen­schaft­li­che Stu­di­en: Wie gut ist IHHT erforscht?

IHHT wird seit Jah­ren in ver­schie­de­nen medi­zi­ni­schen Berei­chen ein­ge­setzt, ins­be­son­de­re zur Ver­bes­se­rung der Zell­ge­sund­heit und des Stoff­wech­sels. Doch wel­che wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nis­se gibt es spe­zi­ell zur Anwen­dung in der Kin­der­wunsch­be­hand­lung?

IHHT und Mito­chon­dri­en-Funk­ti­on

Meh­re­re Stu­di­en zei­gen, dass IHHT die Mito­chon­dri­en-Leis­tung deut­lich ver­bes­sern kann. Eine Unter­su­chung an älte­ren Pati­en­ten ergab, dass die The­ra­pie die Zell­ener­gie­pro­duk­ti­on stei­gert und beschä­dig­te Mito­chon­dri­en redu­ziert. Auch wenn die­se Stu­di­en nicht direkt mit dem The­ma Frucht­bar­keit zu tun haben, las­sen sich die Erkennt­nis­se auf Eizel­len über­tra­gen, da auch sie auf eine hohe Mito­chon­dri­en-Akti­vi­tät ange­wie­sen sind.

Zusam­men­hang zwi­schen Mito­chon­dri­en und Eizell­qua­li­tät

For­schungs­er­geb­nis­se deu­ten dar­auf hin, dass eine nied­ri­ge Mito­chon­dri­en-Leis­tung mit einer schlech­ten Eizell­qua­li­tät und einer höhe­ren Fehl­ge­bur­ten­ra­te zusam­men­hängt. In der Repro­duk­ti­ons­me­di­zin wer­den daher bereits Ansät­ze dis­ku­tiert, wie sich die Mito­chon­dri­en gezielt unter­stüt­zen las­sen – IHHT könn­te eine die­ser Metho­den sein.

IHHT zur Stoff­wech­sel- und Hor­mon­re­gu­la­ti­on

Eini­ge Stu­di­en zei­gen, dass IHHT posi­ti­ve Effek­te auf den Stoff­wech­sel und hor­mo­nel­le Pro­zes­se haben kann. Beson­ders für Frau­en mit PCOS, Insu­lin­re­sis­tenz oder Schild­drü­sen­pro­ble­men könn­te IHHT daher eine unter­stüt­zen­de The­ra­pie sein, um den Kör­per bes­ser auf eine Schwan­ger­schaft vor­zu­be­rei­ten.

Erfah­rungs­be­rich­te aus der Pra­xis

Obwohl die For­schung zur Anwen­dung von IHHT spe­zi­ell im Bereich Kin­der­wunsch noch am Anfang steht, gibt es bereits vie­le posi­ti­ve Erfah­rungs­be­rich­te von Frau­en, die IHHT als unter­stüt­zen­de The­ra­pie genutzt haben. Vie­le berich­ten von ver­bes­ser­ten Zyklus­ab­läu­fen, höhe­rer Eizell­qua­li­tät und einer bes­se­ren Reak­ti­on auf künst­li­che Befruch­tung.

Wäh­rend also noch wei­te­re For­schung nötig ist, um die genau­en Mecha­nis­men und Effek­te von IHHT in der Kin­der­wunsch­be­hand­lung zu ver­ste­hen, gibt es bereits viel­ver­spre­chen­de Hin­wei­se dar­auf, dass die Metho­de eine sinn­vol­le Ergän­zung sein könn­te. 

5. Für wen ist IHHT geeig­net?

IHHT kann für Frau­en mit Kin­der­wunsch beson­ders hilf­reich sein, wenn die Frucht­bar­keit durch ein­ge­schränk­te Eizell­qua­li­tät, hor­mo­nel­le Stö­run­gen oder Stoff­wech­sel­pro­ble­me beein­träch­tigt ist.

✔ Frau­en mit ver­min­der­ter Eizell­qua­li­tät
IHHT unter­stützt die Mito­chon­dri­en-Erneue­rung, was die Eizell­ener­gie stei­gern und die Befruch­tungs­chan­cen ver­bes­sern kann – beson­ders rele­vant für Frau­en über 35 oder mit schlech­ter Embryo-Qua­li­tät bei IVF.

✔ Frau­en mit PCOS oder hor­mo­nel­len Stö­run­gen
IHHT kann den Stoff­wech­sel regu­lie­ren und den Zyklus sta­bi­li­sie­ren, was Frau­en mit PCOS, Insu­lin­re­sis­tenz oder unre­gel­mä­ßi­gem Eisprung zugu­te­kom­men kann.

✔ Frau­en mit Endo­me­trio­se oder Ent­zün­dun­gen
Durch die För­de­rung der Durch­blu­tung und Reduk­ti­on von oxi­da­tiv­em Stress kann IHHT die Gebär­mut­ter für eine erfolg­rei­che Ein­nis­tung vor­be­rei­ten.

✔ Frau­en vor einer IVF oder ICSI
IHHT kann hel­fen, die Eizel­len zu stär­ken, den Kör­per zu ent­gif­ten und Stress zu redu­zie­ren, um die Erfolgs­chan­cen einer künst­li­chen Befruch­tung zu erhö­hen.

6. Die IHHT-Behand­lung bei Kin­der­wunsch - Ablauf, Anbie­ter, Häu­fig­keit und Kos­ten

IHHT ist eine nicht-inva­si­ve und ent­spann­te The­ra­pie, die meist in spe­zia­li­sier­ten Pra­xen oder Kli­ni­ken ange­bo­ten wird. Alter­na­tiv gibt es auch Gerä­te für den Heim­ge­brauch.

1. Ablauf einer typi­schen IHHT-Sit­zung

  • Dau­er: Eine Sit­zung dau­ert etwa 40–50 Minu­ten.
  • Aus­rüs­tung: Man trägt eine Atem­mas­ke, die abwech­selnd sau­er­stoff­ar­me und sau­er­stoff­rei­che Luft zuführt.
  • Wir­kung: Der Kör­per reagiert auf den Sau­er­stoff­man­gel, indem er alte, inef­fi­zi­en­te Mito­chon­dri­en abbaut und neue bil­det.

2. Wie oft soll­te IHHT ange­wen­det wer­den?

  • Emp­feh­lung: Für spür­ba­re Effek­te sind meist 10–15 Sit­zun­gen nötig, idea­ler­wei­se 2–3 Mal pro Woche.
  • Vor IVF/ICSI: Ein Start etwa 4–6 Wochen vor der Behand­lung kann sinn­voll sein, um die Eizel­len opti­mal vor­zu­be­rei­ten.

3. Wo kann man IHHT machen?

  • Fach­pra­xen & Kin­der­wunsch­zen­tren: Vie­le Heil­prak­ti­ker, Ärz­te oder spe­zia­li­sier­te Kli­ni­ken bie­ten IHHT an.
  • Heim­ge­rä­te: Eini­ge Anbie­ter ermög­li­chen eine Mie­te oder den Kauf von IHHT-Gerä­ten zur Anwen­dung zu Hau­se.

4. Kos­ten und Über­nah­me durch Kran­ken­kas­sen

  • Preis pro Sit­zung: Je nach Anbie­ter zwi­schen 50 und 150 Euro.
  • Kran­ken­kas­se: In der Regel Selbst­zah­ler­leis­tung

7. Risi­ken und Neben­wir­kun­gen von IHHT

IHHT gilt als siche­re und gut ver­träg­li­che Metho­de, da sie den Kör­per sanft an wech­seln­de Sau­er­stoff­be­din­gun­gen anpasst. Den­noch gibt es eini­ge Punk­te, die man beach­ten soll­te.

1. Mög­li­che Neben­wir­kun­gen

Die meis­ten Men­schen ver­tra­gen IHHT gut, aber in sel­te­nen Fäl­len kön­nen fol­gen­de Beschwer­den auf­tre­ten:

  • Kopf­schmer­zen oder Schwin­del durch die ver­än­der­te Sau­er­stoff­zu­fuhr
  • Müdig­keit oder leich­te Erschöp­fung, da der Kör­per auf die Zell­re­ge­ne­ra­ti­on reagiert
  • Kurz­fris­ti­ge Kreis­lauf­be­schwer­den, beson­ders bei nied­ri­gen Blut­druck­wer­ten

Die­se Sym­pto­me sind meist vor­über­ge­hend und klin­gen nach ein paar Sit­zun­gen ab.

2. Wer soll­te auf IHHT ver­zich­ten?

IHHT ist nicht für jeden geeig­net. Frau­en mit fol­gen­den Vor­er­kran­kun­gen soll­ten vor­her mit einem Arzt spre­chen:

  • Schwe­re Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen (z. B. Herz­in­suf­fi­zi­enz, unkon­trol­lier­ter Blut­hoch­druck)
  • Schwe­re Atem­wegs­er­kran­kun­gen (z. B. COPD oder schwe­re Asth­ma­for­men)
  • Schwan­ger­schaft, da es bis­her kei­ne aus­rei­chen­den Stu­di­en zur Sicher­heit gibt

3. Rich­ti­ge Anwen­dung für maxi­ma­le Sicher­heit

Um Neben­wir­kun­gen zu ver­mei­den, soll­te IHHT immer unter Anlei­tung erfah­re­ner The­ra­peu­ten oder mit einem zer­ti­fi­zier­ten Heim­ge­rät durch­ge­führt wer­den. Wer sich unsi­cher ist, kann vor­ab eine ärzt­li­che Bera­tung in Anspruch neh­men.

8. Alter­na­ti­ven zur IHHT bei Kin­der­wunsch

IHHT ist eine viel­ver­spre­chen­de Metho­de zur Unter­stüt­zung der Frucht­bar­keit, aber nicht die ein­zi­ge Mög­lich­keit, die Eizell­qua­li­tät, den Stoff­wech­sel und die Durch­blu­tung zu ver­bes­sern. Hier sind eini­ge bewähr­te Alter­na­ti­ven:

1. Ernäh­rung zur Unter­stüt­zung der Mito­chon­dri­en

Die rich­ti­ge Ernäh­rung kann die Mito­chon­dri­en stär­ken und oxi­da­tiv­en Stress redu­zie­ren:

  • Ome­ga-3-Fett­säu­ren (z. B. aus Lein­öl, Fisch) für die Zell­ge­sund­heit
  • Anti­oxi­dan­ti­en (Vit­amin C, E, Coen­zym Q10) zur Unter­stüt­zung der Mito­chon­dri­en
  • Nied­ri­ger Zucker- und Koh­len­hy­drat­an­teil bei Insu­lin­re­sis­tenz oder PCOS

2. Bewe­gung und mode­ra­tes Höhen­trai­ning

  • Leich­te Aus­dau­er­sport­ar­ten wie Yoga, Schwim­men oder Rad­fah­ren ver­bes­sern die Durch­blu­tung.
  • Trai­ning in mitt­le­rer Höhe (z. B. Wan­de­run­gen in den Ber­gen) kann ähn­li­che Effek­te wie IHHT haben, indem es die Sau­er­stoff­ver­wer­tung im Kör­per ver­bes­sert.

3. Atem­tech­ni­ken und Yoga für Sau­er­stoff­ver­sor­gung

Tech­ni­ken wie Pra­na­ya­ma (yogi­sche Atem­übun­gen) oder das Wim-Hof-Atmungs­sys­tem kön­nen hel­fen, die Sau­er­stoff­auf­nah­me und Zell­ge­sund­heit zu opti­mie­ren.

4. Aku­punk­tur und tra­di­tio­nel­le Chi­ne­si­sche Medi­zin (TCM)

Stu­di­en zei­gen, dass Aku­punk­tur die Durch­blu­tung der Gebär­mut­ter ver­bes­sern und hor­mo­nel­le Dys­ba­lan­cen regu­lie­ren kann. Beson­ders in Kom­bi­na­ti­on mit IVF wird sie häu­fig ein­ge­setzt.

5. Mito­chon­dri­en-The­ra­pien in der Kin­der­wunsch­me­di­zin

Eini­ge Kin­der­wunsch­kli­ni­ken bie­ten spe­zi­el­le Ansät­ze zur Mito­chon­dri­en-Unter­stüt­zung an, z. B.:

  • Coen­zym Q10-Sup­ple­men­tie­rung, um die Ener­gie­pro­duk­ti­on in den Eizel­len zu för­dern
  • Ova­ri­el­le PRP-The­ra­pie (Plätt­chen­rei­ches Plas­ma), eine neue Metho­de zur Akti­vie­rung der Eier­stö­cke

9. Fazit: Kann IHHT die Chan­ce auf eine Schwan­ger­schaft erhö­hen?

Obwohl ers­te Stu­di­en und Erfah­rungs­be­rich­te viel­ver­spre­chend sind, feh­len noch groß ange­leg­te Unter­su­chun­gen zur direk­ten Wir­kung von IHHT auf die Frucht­bar­keit. Die Metho­de ist aber sicher und kann gut mit ande­ren Maß­nah­men wie Ernäh­rung, Bewe­gung und Aku­punk­tur kom­bi­niert wer­den.

IHHT ist kein Wun­der­mit­tel, aber eine viel­ver­spre­chen­de Ergän­zung für Frau­en, die ihre Zell­ge­sund­heit und damit ihre Frucht­bar­keit gezielt unter­stüt­zen möch­ten. Wer unsi­cher ist, kann sich in einer spe­zia­li­sier­ten Pra­xis bera­ten las­sen.

FAQs zu IHHT bei Kin­der­wunsch

Was ist IHHT und wie funk­tio­niert es?

IHHT steht für Inter­vall-Hypo­xie-Hyper­oxie-The­ra­pie. Es basiert auf einem Prin­zip, das dem Höhen­trai­ning von Sport­lern ähnelt: Der Kör­per wech­selt zwi­schen Sau­er­stoff­man­gel (Hypo­xie) und Sau­er­stoff­über­schuss (Hyper­oxie). Dies regt die Mito­chon­dri­en-Erneue­rung an und kann die Zell­ge­sund­heit ver­bes­sern.

Wie unter­schei­det sich IHHT vom klas­si­schen Höhen­trai­ning?

Beim klas­si­schen Höhen­trai­ning trai­nie­ren Sport­ler in gro­ßer Höhe, um ihre Sau­er­stoff­ver­wer­tung zu ver­bes­sern. IHHT nutzt das glei­che Prin­zip, aber ohne kör­per­li­che Anstren­gung: Man atmet über eine Mas­ke abwech­selnd sau­er­stoff­ar­me und sau­er­stoff­rei­che Luft ein, wäh­rend man ent­spannt sitzt oder liegt.

Wie kann IHHT die Frucht­bar­keit beein­flus­sen?

IHHT kann die Eizell­qua­li­tät ver­bes­sern, den Hor­mon­haus­halt aus­glei­chen und die Durch­blu­tung der Gebär­mut­ter stei­gern – alles Fak­to­ren, die eine Schwan­ger­schaft begüns­ti­gen kön­nen.

Für wen ist IHHT beson­ders geeig­net?

IHHT kann hilf­reich sein für Frau­en mit:

  • Vor­be­rei­tung auf eine IVF oder ICSI
  • Schlech­ter Eizell­qua­li­tät oder nied­ri­ger Eizell­re­ser­ve
  • PCOS oder hor­mo­nel­len Stö­run­gen
  • Endo­me­trio­se oder Durch­blu­tungs­pro­ble­men der Gebär­mut­ter
Wie vie­le Sit­zun­gen sind für eine Wir­kung nötig?

In der Regel sind 10–15 Sit­zun­gen nötig, idea­ler­wei­se 2–3 Mal pro Woche über meh­re­re Wochen, um spür­ba­re Effek­te zu erzie­len.

Kann IHHT bei einer künst­li­chen Befruch­tung (IVF/ICSI) hel­fen?

Ja, IHHT kann hel­fen, die Eizell­qua­li­tät zu ver­bes­sern und die Gebär­mut­ter auf die Ein­nis­tung vor­zu­be­rei­ten. Ein Start 4–6 Wochen vor der IVF könn­te sinn­voll sein.

Ist IHHT schmerz­haft oder anstren­gend?

Nein, IHHT ist ent­spannt und nicht-inva­siv. Im Gegen­satz zum klas­si­schen Höhen­trai­ning, bei dem kör­per­li­che Anstren­gung not­wen­dig ist, geschieht IHHT im Sit­zen oder Lie­gen und ohne Sport.

Gibt es Risi­ken oder Neben­wir­kun­gen?

IHHT ist gene­rell gut ver­träg­lich. Sel­te­ne Neben­wir­kun­gen kön­nen leich­ter Schwin­del, Kopf­schmer­zen oder Müdig­keit sein, die meist nach den ers­ten Sit­zun­gen ver­schwin­den. Frau­en mit Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen oder Atem­pro­ble­men soll­ten vor­her mit einem Arzt spre­chen.

Wo kann ich IHHT machen und was kos­tet es?

IHHT wird in eini­gen Kin­der­wunsch­zen­tren, Heil­prak­ti­ker-Pra­xen oder spe­zia­li­sier­ten Kli­ni­ken ange­bo­ten. Die Kos­ten lie­gen meist bei 50–150 Euro pro Sit­zung. Eini­ge Anbie­ter ermög­li­chen auch Heim­ge­rä­te zur Mie­te oder zum Kauf.

Wei­ter­füh­ren­de Lite­ra­tur & Quel­len

1. Hypo­xie und Eier­stock­funk­ti­on

Acu­te hypo­xia indu­ced dys­re­gu­la­ti­on of clock-con­trol­led ova­ry func­tions (2022)
Die­se Stu­die zeigt, dass Hypo­xie die Eier­stock­funk­ti­on beein­flus­sen kann, ins­be­son­de­re durch Ver­än­de­run­gen im Hor­mon­haus­halt und der Eizell­rei­fung.


2. Mito­chon­dri­en und Eizell­qua­li­tät

Mito­chon­dria in Ova­ri­an Aging and Repro­duc­ti­ve Lon­ge­vi­ty (2022)
Eine zen­tra­le Arbeit zur Bedeu­tung von Mito­chon­dri­en für die Frucht­bar­keit. Sie erklärt, war­um eine opti­ma­le Mito­chon­dri­en-Funk­ti­on ent­schei­dend für die Eizell­qua­li­tät und eine erfolg­rei­che Befruch­tung ist.


3. Hypo­xie und IVF-Erfolg

Effects of Oxy­gen Ten­si­on on Embryo Deve­lo­p­ment in IVF (2017)
Die­se Stu­die zeigt, dass der Sau­er­stoff­ge­halt eine ent­schei­den­de Rol­le für die Embryo­nal­ent­wick­lung spielt und dass kon­trol­lier­te Hypo­xie die Erfolgs­ra­ten bei IVF ver­bes­sern kann.


4. IHHT und Mito­chon­dri­en-Funk­ti­on

Inter­mit­tent Hypo­xia Impro­ves Mito­chon­dri­al Func­tion in Aging Cells (2020)
Zeigt, dass inter­mit­tie­ren­de Hypo­xie (wie IHHT) die Mito­chon­dri­en­leis­tung ver­bes­sert und Zell­al­te­rung ver­lang­samt – ein Mecha­nis­mus, der sich auch auf die Eizel­len über­tra­gen lässt.


5. Hypo­xie und hor­mo­nel­le Regu­la­ti­on

Hypo­xia as a Key Regu­la­tor of Ova­ri­an Func­tion (2021)
Die­se Stu­die beschreibt, wie Hypo­xie die hor­mo­nel­le Steue­rung der Eier­stö­cke beein­flusst und wel­che Mecha­nis­men dabei eine Rol­le spie­len.

Claudia
Aut­hor: Clau­dia

Ich bin Clau­dia. Kin­der­wunsch-Blog­ge­rin mit über 10 Jah­ren eige­ner Kin­der­wunsch-Erfah­rung: Endo­me­trio­se-Figh­te­rin, IVF-Ken­ne­rin, ICSI-Schwes­ter, Pimp my Eggs Befür­wor­te­rin und Initia­to­rin der Kin­der­wunsch-Bewe­gung #1von7

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