AMH-Wert ver­ste­hen: Das Frucht­bar­keits­ba­ro­me­ter der Frau

AMH Wert

Der AMH-Wert, oder das Anti-Mül­ler-Hor­mon, spielt eine ent­schei­den­de Rol­le beim Ver­ständ­nis weib­li­cher Frucht­bar­keit und ist ein wich­ti­ger Indi­ka­tor für die Eizell­re­ser­ve in Dei­nen Eier­stö­cken.

In den fol­gen­den Abschnit­ten erklä­ren wir Dir, was der AMH-Wert genau ist, wie er inter­pre­tiert wird und was er über Dei­ne Chan­cen aus­sagt, auf natür­li­chem oder assis­tier­tem Weg schwan­ger zu wer­den. Wir gehen auch dar­auf ein, was der AMH-Wert nicht ver­rät, wie bei­spiels­wei­se die Qua­li­tät Dei­ner Eizel­len oder zukünf­ti­ge Ent­wick­lun­gen Dei­ner Frucht­bar­keit.

Außer­dem erfährst Du, wie sich Dein AMH-Wert im Lau­fe Dei­nes Lebens ver­än­dert und was ver­schie­de­ne Wer­te bedeu­ten kön­nen. Wir beleuch­ten auch die Rol­le des AMH-Wer­tes in der Kin­der­wunsch­be­hand­lung und bie­ten Dir inter­es­san­te Fak­ten über die­ses Hor­mon.

Was ist der AMH-Wert?

Der AMH-Wert, auch bekannt als das Anti-Mül­ler-Hor­mon, ist ein Hor­mon, das eine wesent­li­che Rol­le in der Repro­duk­ti­ons­bio­lo­gie spielt. Es wird haupt­säch­lich in den Eier­stö­cken von Frau­en pro­du­ziert und dient als Indi­ka­tor für die ver­blei­ben­de Eizell­re­ser­ve. Die­se Reser­ve besteht aus den ver­füg­ba­ren Eizel­len, die eine Frau zu einem bestimm­ten Zeit­punkt in ihrem Leben hat.

Bio­lo­gisch gese­hen hat AMH-Wert meh­re­re wich­ti­ge Funk­tio­nen:

  1. Anzei­ge der Eizell­re­ser­ve:
    AMH wird direkt von den Fol­li­keln in den Eier­stö­cken pro­du­ziert, den Struk­tu­ren, die Eizel­len ent­hal­ten. Die Men­ge des pro­du­zier­ten AMH kor­re­liert mit der Anzahl der vor­han­de­nen Fol­li­kel. Ein höhe­rer AMH-Wert deu­tet auf eine grö­ße­re Anzahl von Fol­li­keln hin, was wie­der­um auf eine grö­ße­re Eizell­re­ser­ve schlie­ßen lässt.
  2. Frucht­bar­keits­be­ur­tei­lung:
    In der Pra­xis wird der AMH-Wert oft her­an­ge­zo­gen, um die Frucht­bar­keit einer Frau ein­zu­schät­zen. Er ist beson­ders nütz­lich für Frau­en, die eine Schwan­ger­schaft pla­nen oder Schwie­rig­kei­ten haben, schwan­ger zu wer­den. Ein nied­ri­ger AMH-Wert kann auf eine ver­min­der­te Eizell­re­ser­ve hin­wei­sen, was die Wahr­schein­lich­keit einer erfolg­rei­chen Schwan­ger­schaft ver­rin­gern könn­te.
  3. Pla­nung von Kin­der­wunsch­be­hand­lun­gen:
    In der assis­tier­ten Repro­duk­ti­ons­tech­no­lo­gie, wie bei In-vitro-Fer­ti­li­sa­ti­on (IVF), ist der AMH-Wert ein nütz­li­ches Werk­zeug, um die Reak­ti­on einer Frau auf Eier­stock­sti­mu­la­tio­nen zu pro­gnos­ti­zie­ren. Dies hilft bei der Pla­nung und Anpas­sung von Behand­lun­gen.
  4. Dia­gnos­tik von Erkran­kun­gen:
    In man­chen Fäl­len kann ein unge­wöhn­lich hoher oder nied­ri­ger AMH-Wert auf medi­zi­ni­sche Zustän­de hin­wei­sen, wie das poly­zys­ti­sche Ova­ri­al­syn­drom (PCOS) oder eine ver­min­der­te ova­ri­el­le Reser­ve.

Es ist wich­tig zu ver­ste­hen, dass der AMH-Wert zwar Auf­schluss über die Quan­ti­tät der Eizel­len gibt, jedoch kei­ne direk­ten Infor­ma­tio­nen über ihre Qua­li­tät oder die gene­rel­le Frucht­bar­keit einer Frau lie­fert. Er ist ein Teil eines grö­ße­ren Puz­zles in der Beur­tei­lung der weib­li­chen Frucht­bar­keit und soll­te immer im Kon­text ande­rer medi­zi­ni­scher Unter­su­chun­gen und per­sön­li­cher Gesund­heits­fak­to­ren betrach­tet wer­den.

Lese­tipp:

AMH-Wert zuhau­se tes­ten
AMH-Wert ver­bes­sern

Schwan­ger wer­den mit nied­ri­gem AMH

AMH-Wert Tabel­le — Richt­wer­te nach Alters­grup­pen

Die Anzahl der Eizel­len, über die eine Frau im Lau­fe ihres Lebens ver­fügt, ist bereits bei der Geburt fest­ge­legt.

Das Anti-Mül­ler-Hor­mon, ein Indi­ka­tor für die Anzahl der ver­blei­ben­den Fol­li­kel, nimmt mit dem Alter und der abneh­men­den Zahl der Fol­li­kel ab.

Die spe­zi­fi­schen AMH-Wer­te sind von ver­schie­de­nen Fak­to­ren abhän­gen und wer­den in der medi­zi­ni­schen Lite­ra­tur unter­schied­lich dar­ge­stellt. Es gibt kei­ne uni­ver­sell akzep­tier­te “offi­zi­el­le” Tabel­le, aber Richt­wer­te basie­rend auf Durch­schnitts­wer­ten aus medi­zi­ni­schen Stu­di­en und Reviews.

Für genaue Infor­ma­tio­nen und eine indi­vi­du­el­le Beur­tei­lung ist es wich­tig, sich an einen Fach­arzt zu wen­den.

Alters­grup­peDurch­schnitt­li­cher AMH-Wert (ng/ml)
Unter 30 Jah­re2.5 — 4.0
30 — 35 Jah­re1.5 — 2.5
35 — 40 Jah­re1.0 — 1.5
Über 40 Jah­re0.5 — 1.0

Bei AMH-Wer­ten unter 0,5 ng/ml ist die Anzahl der Fol­li­kel, die sich bei einer IVF/ICSI-Behand­lung ent­wi­ckeln und wach­sen kön­nen, begrenzt. Die Wahr­schein­lich­keit einer natür­li­chen Schwan­ger­schaft ist gering. Auch die Wahr­schein­lich­keit einer Schwan­ger­schaft im Zusam­men­hang mit einer künst­li­chen Befruch­tung kann sich ver­rin­gern.


Hier ist eine gra­fi­sche Dar­stel­lung der durch­schnitt­li­chen AMH-Wer­te nach Alter. Die Kur­ve zeigt bei­spiel­haft, wie der AMH-Wert mit zuneh­men­dem Alter ten­den­zi­ell abnimmt. Es ist wich­tig zu beach­ten, dass die­se Wer­te Durch­schnitts­wer­te sind und indi­vi­du­ell vari­ie­ren kön­nen.

Ent­wick­lung des AMH-Wer­tes mit dem Alter

  • Puber­tät bis Mit­te 20: Wäh­rend der Puber­tät steigt der AMH-Wert an und erreicht nor­ma­ler­wei­se sei­nen Höhe­punkt um das Alter von 25 Jah­ren. In die­ser Lebens­pha­se ist die Eizell­re­ser­ve in der Regel am größ­ten.
  • Ab Mit­te 20 bis Anfang 30: Nach dem Höhe­punkt begin­nen die AMH-Wer­te all­mäh­lich zu sin­ken. Die­ser Rück­gang wird in den spä­ten 20er und frü­hen 30er Jah­ren deut­li­cher. Trotz des Rück­gangs bleibt die Eizell­re­ser­ve für die meis­ten Frau­en in die­sem Alter aus­rei­chend für eine Schwan­ger­schaft.
  • Ab Mit­te 30: Der Rück­gang des AMH-Wer­tes beschleu­nigt sich in die­sem Alter. Die­se Pha­se mar­kiert oft den Beginn einer deut­li­che­ren Abnah­me der Frucht­bar­keit.
  • Ab 40 Jah­re: In den 40er Jah­ren fällt der AMH-Wert wei­ter, was auf eine signi­fi­kant redu­zier­te Eizell­re­ser­ve hin­weist. Eine Schwan­ger­schaft ist zwar immer noch mög­lich, aber die Chan­cen sind im Ver­gleich zu jün­ge­ren Jah­ren ver­rin­gert.

Inter­pre­ta­ti­on der AMH-Werte

Die Inter­pre­ta­ti­on des AMH-Wer­tes soll­te immer unter Berück­sich­ti­gung indi­vi­du­el­ler Gesund­heits­fak­to­ren und in Abspra­che mit einem Arzt oder einer Ärz­tin erfol­gen. Hier sind gene­rel­le Hin­wei­se, wie ver­schie­de­ne AMH-Wer­te inter­pre­tiert wer­den kön­nen:

AMH-Wert (ng/ml)Beschrei­bung
Über 9,0Ein sehr hoher AMH-Wert kann auf eine über­durch­schnitt­lich hohe Anzahl an Eibläs­chen hin­wei­sen, was mög­li­cher­wei­se auf PCOS oder ande­re Zustän­de hin­deu­tet. Medi­zi­ni­sche Abklä­rung ist emp­foh­len.
4,0 bis 9,0Wer­te in die­sem Bereich gel­ten als hoch und deu­ten auf eine gute Eizell­re­ser­ve hin, beson­ders bei Frau­en unter 30. Kann auch auf PCOS hin­wei­sen; ärzt­li­che Bera­tung ist rat­sam.
1,7 bis 4,0Als nor­mal ange­se­hen, weist auf eine ange­mes­se­ne Eizell­re­ser­ve hin. Gute Chan­cen auf Schwan­ger­schaft, sowohl natür­lich als auch mit Frucht­bar­keits­be­hand­lun­gen.
0,7 bis 1,7Deu­tet auf eine redu­zier­te Eizell­re­ser­ve hin. Sti­mu­la­ti­on der Eier­stö­cke kann bei Kin­der­wunsch­be­hand­lun­gen ange­passt wer­den.
Unter 0,7Zeigt eine stark redu­zier­te ova­ri­el­le Reser­ve an. Mög­li­cher­wei­se sind meh­re­re Behand­lungs­zy­klen erfor­der­lich, um schwan­ger zu wer­den. Indi­vi­du­el­le Bera­tung wich­tig.

Es ist wesent­lich, die­se Wer­te als Teil eines grö­ße­ren Bil­des zu sehen. Ande­re Fak­to­ren wie Alter, all­ge­mei­ne Gesund­heit, Lebens­stil und die Frucht­bar­keit des Part­ners spie­len eben­falls eine wich­ti­ge Rol­le in der Gesamt­be­wer­tung der Frucht­bar­keit. Daher soll­ten Frau­en mit ihren Ärz­ten zusam­men­ar­bei­ten, um eine umfas­sen­de Beur­tei­lung ihrer repro­duk­ti­ven Gesund­heit zu erhal­ten.

Was sagt der AMH-Wert aus?

Was der AMH-Wert aus­sagt

  1. Indi­ka­tor für die Eizell­re­ser­ve
    • Der AMH-Wert ist ein direk­ter Indi­ka­tor für die Eizell­re­ser­ve einer Frau. Die Eizell­re­ser­ve bezieht sich auf die Anzahl der ver­füg­ba­ren Eizel­len in den Eier­stö­cken. Die­ser Wert wird als Maß für die repro­duk­ti­ve Gesund­heit und das repro­duk­ti­ve Alter einer Frau betrach­tet.
    • Ein höhe­rer AMH-Wert deu­tet auf eine grö­ße­re Anzahl an Fol­li­keln (Eibläs­chen) hin, was wie­der­um auf eine umfang­rei­che­re Eizell­re­ser­ve schlie­ßen lässt. Dies ist beson­ders für Frau­en rele­vant, die eine Schwan­ger­schaft pla­nen oder über­le­gen, ihre Fami­li­en­pla­nung auf­zu­schie­ben.
  2. Bezie­hung zwi­schen AMH-Wert und Schwan­ger­schafts­chan­cen
    • Ein höhe­rer AMH-Wert kor­re­liert oft mit bes­se­ren Chan­cen auf eine natür­li­che Kon­zep­ti­on und kann auch die Erfolgs­ra­ten von Frucht­bar­keits­be­hand­lun­gen wie IVF posi­tiv beein­flus­sen. Dies liegt dar­an, dass eine grö­ße­re Eizell­re­ser­ve in der Regel mehr Aus­wahl­mög­lich­kei­ten und poten­zi­el­le Eizel­len für eine Befruch­tung bie­tet.
    • Es ist jedoch wich­tig zu beach­ten, dass der AMH-Wert nicht der ein­zi­ge Fak­tor ist, der die Schwan­ger­schafts­chan­cen bestimmt. Ande­re Fak­to­ren wie Eizel­len­qua­li­tät, Sper­mi­en­qua­li­tät des Part­ners und all­ge­mei­ne Gesund­heit spie­len eben­falls eine wich­ti­ge Rol­le.

Was der AMH-Wert nicht aus­sagt

  1. Kei­ne Infor­ma­ti­on über Eizel­len­qua­li­tät
    • Wäh­rend der AMH-Wert Auf­schluss über die Quan­ti­tät der Eizel­len gibt, sagt er nichts über deren Qua­li­tät aus. Hohe Eizell­re­ser­ven garan­tie­ren nicht unbe­dingt hoch­wer­ti­ge Eizel­len, die für eine erfolg­rei­che Befruch­tung und Ent­wick­lung eines gesun­den Embry­os not­wen­dig sind.
    • Die Qua­li­tät der Eizel­len wird durch ande­re Fak­to­ren wie Alter, gene­ti­sche Fak­to­ren und all­ge­mei­ne Gesund­heit beein­flusst, die unab­hän­gig vom AMH-Wert sind.
  2. Moment­auf­nah­me ohne Pro­gno­se für die Zukunft
    • Der AMH-Wert ist eine Moment­auf­nah­me der aktu­el­len Eizell­re­ser­ve und kann sich im Lau­fe der Zeit ändern. Er bie­tet kei­ne Pro­gno­se über die zukünf­ti­ge Ent­wick­lung der Frucht­bar­keit einer Frau.
    • Der Wert kann zwar Hin­wei­se auf die bevor­ste­hen­de Meno­pau­se geben, aber genaue Vor­her­sa­gen über den Zeit­punkt, zu dem eine Frau nicht mehr frucht­bar sein wird, sind damit nicht mög­lich.

Ins­ge­samt ist der AMH-Wert ein nütz­li­ches Werk­zeug für die Beur­tei­lung der Frucht­bar­keit, soll­te aber im Kon­text einer umfas­sen­den medi­zi­ni­schen Beur­tei­lung und unter Berück­sich­ti­gung ande­rer rele­van­ter Fak­to­ren betrach­tet wer­den.

Wich­tig­keit des AMH-Wer­tes für die Frucht­bar­keit

Der AMH-Wert ist aus meh­re­ren Grün­den von gro­ßer Wich­tig­keit für die Beur­tei­lung der weib­li­chen Frucht­bar­keit:

  1. Früh­erken­nung von Frucht­bar­keits­pro­ble­men: Ein nied­ri­ger AMH-Wert kann ein frü­hes Anzei­chen für eine abneh­men­de Eizell­re­ser­ve sein. Dies ist beson­ders rele­vant für Frau­en, die ihre Fami­li­en­pla­nung auf­schie­ben möch­ten. Die Kennt­nis des eige­nen AMH-Wer­tes ermög­licht es, fun­dier­te Ent­schei­dun­gen über den bes­ten Zeit­punkt für eine Schwan­ger­schaft zu tref­fen.
  2. Pla­nungs­hil­fe für Kin­der­wunsch­be­hand­lun­gen: Für Frau­en, die Schwie­rig­kei­ten haben, schwan­ger zu wer­den, bie­tet der AMH-Wert wich­ti­ge Ein­bli­cke. In der assis­tier­ten Repro­duk­ti­ons­tech­no­lo­gie, wie bei IVF-Behand­lun­gen, hilft er dabei, die rich­ti­ge Dosie­rung von Medi­ka­men­ten zur Eier­stock­sti­mu­la­ti­on fest­zu­le­gen. Ein ange­mes­se­ner AMH-Wert kann die Erfolgs­chan­cen einer sol­chen Behand­lung erhö­hen.
  3. Vor­aus­sa­ge der Meno­pau­se: Der AMH-Wert kann Hin­wei­se dar­auf geben, wann eine Frau in die Meno­pau­se ein­tre­ten könn­te. Eine früh­zei­ti­ge Erken­nung einer bevor­ste­hen­den Meno­pau­se kann für Frau­en wich­tig sein, die ihre Fami­li­en­pla­nung noch nicht abge­schlos­sen haben.
  4. Dia­gno­se­hil­fe bei bestimm­ten Erkran­kun­gen: Ein abnorm hoher AMH-Wert kann auf das Vor­lie­gen von PCOS hin­wei­sen, einer häu­fi­gen Ursa­che für Unfrucht­bar­keit. Dies kann zu einer schnel­le­ren Dia­gno­se und Behand­lung füh­ren.
  5. Ver­ständ­nis der eige­nen Frucht­bar­keit: Der AMH-Wert bie­tet Frau­en eine wert­vol­le Per­spek­ti­ve auf ihre eige­ne Frucht­bar­keit. Die­ses Wis­sen kann Frau­en dabei unter­stüt­zen, infor­mier­te Ent­schei­dun­gen über ihre repro­duk­ti­ve Gesund­heit und ihre Lebens­pla­nung zu tref­fen.

Es ist wich­tig zu beto­nen, dass der AMH-Wert nur ein Aspekt der Frucht­bar­keit ist. Ande­re Fak­to­ren wie die Qua­li­tät der Eizel­len, der all­ge­mei­ne Gesund­heits­zu­stand, das Alter und die Frucht­bar­keit des Part­ners spie­len eben­falls eine bedeu­ten­de Rol­le. Der AMH-Wert soll­te daher immer im Kon­text einer umfas­sen­den medi­zi­ni­schen Beur­tei­lung betrach­tet wer­den.

Der AMH-Wert und das Alter ste­hen in einer engen Bezie­hung zuein­an­der, da der AMH-Wert im Lau­fe der Zeit natür­li­cher­wei­se abnimmt. Die­se Ver­än­de­run­gen im AMH-Spie­gel bie­ten wich­ti­ge Ein­bli­cke in die Eizell­re­ser­ve und die Frucht­bar­keit einer Frau in ver­schie­de­nen Lebens­pha­sen.

Anti-Mül­ler-Hor­mon und Frucht­bar­keits­be­hand­lun­gen

Der AMH-Wert spielt eine zen­tra­le Rol­le in der Beur­tei­lung und Pla­nung von Frucht­bar­keits­be­hand­lun­gen. Sei­ne Bedeu­tung ergibt sich aus der Fähig­keit, die ova­ri­el­le Reser­ve einer Frau ein­zu­schät­zen, was ent­schei­dend für die Bestim­mung der bes­ten Stra­te­gie bei Kin­der­wunsch­be­hand­lun­gen ist.

Rol­le des AMH-Wer­tes in der Kin­der­wunsch­be­hand­lung

  • Ein­schät­zung der Eizell­re­ser­ve: Der AMH-Wert hilft dabei, die Anzahl der ver­füg­ba­ren Eizel­len ein­zu­schät­zen. Dies ist beson­ders wich­tig für Frau­en, die eine In-vitro-Fer­ti­li­sa­ti­on (IVF) oder ande­re assis­tier­te Repro­duk­ti­ons­tech­ni­ken (ART) in Erwä­gung zie­hen.
  • Pla­nung der Behand­lung: Auf Basis des AMH-Wer­tes kön­nen Ärz­te die Wahr­schein­lich­keit ein­schät­zen, wie gut eine Frau auf hor­mo­nel­le Sti­mu­la­ti­ons­be­hand­lun­gen reagie­ren wird. Dies ist für die Pla­nung von IVF-Zyklen und ande­ren ART-Behand­lun­gen von Bedeu­tung.
  • Pro­gno­se des Behand­lungs­er­folgs: Ein höhe­rer AMH-Wert deu­tet oft auf eine bes­se­re Reak­ti­on auf die Sti­mu­la­ti­on und eine höhe­re Anzahl an gewinn­ba­ren Eizel­len hin, was die Erfolgs­chan­cen einer IVF-Behand­lung ver­bes­sern kann.

Ein­fluss auf die Sti­mu­la­ti­ons­be­hand­lung

  • Dosie­rung von Medi­ka­men­ten: Der AMH-Wert beein­flusst, wie Ärz­te die Dosis von Medi­ka­men­ten zur Eier­stock­sti­mu­la­ti­on fest­le­gen. Bei einem hohen AMH-Wert könn­te eine gerin­ge­re Dosis aus­rei­chen, wäh­rend bei nied­ri­gen Wer­ten mög­li­cher­wei­se höhe­re Dosen erfor­der­lich sind.
  • Ver­mei­dung von Risi­ken: Ein hoher AMH-Wert kann auf ein erhöh­tes Risi­ko für das Ova­ri­el­les Hyper­sti­mu­la­ti­ons­syn­drom (OHSS) hin­deu­ten, eine poten­zi­ell erns­te Neben­wir­kung der Eier­stock­sti­mu­la­ti­on. Ärz­te kön­nen das Behand­lungs­pro­to­koll ent­spre­chend anpas­sen, um das Risi­ko zu mini­mie­ren.
  • Alter­na­ti­ve Behand­lungs­stra­te­gien: Bei sehr nied­ri­gen AMH-Wer­ten kön­nen Ärz­te alter­na­ti­ve Stra­te­gien in Betracht zie­hen, wie die Ver­wen­dung von Spen­der-Eizel­len oder eine natür­li­che­re IVF-Behand­lung mit mini­ma­ler Sti­mu­la­ti­on.

FAQs zum AMH-Wert und Frucht­bar­keit

Was ist der AMH-Wert und war­um ist er wich­tig?

AMH steht für Anti-Mül­ler-Hor­mon, ein Hor­mon, das von den Eier­stö­cken pro­du­ziert wird und als Indi­ka­tor für die Eizell­re­ser­ve einer Frau dient. Es ist wich­tig für die Beur­tei­lung der Frucht­bar­keit und spielt eine Rol­le bei der Pla­nung von Frucht­bar­keits­be­hand­lun­gen.

Wie wird der AMH-Wert gemes­sen?

Der AMH-Wert wird durch eine Blut­un­ter­su­chung gemes­sen und in Nano­gramm pro Mil­li­li­ter (ng/ml) ange­ge­ben. Der Test kann an jedem Tag des Mens­trua­ti­ons­zy­klus durch­ge­führt wer­den, da der AMH-Wert rela­tiv kon­stant bleibt.

Was sagt ein hoher AMH-Wert aus?

Ein hoher AMH-Wert deu­tet in der Regel auf eine hohe Eizell­re­ser­ve hin, was die Chan­cen auf eine erfolg­rei­che Schwan­ger­schaft erhö­hen kann. Aller­dings kann er auch auf Zustän­de wie PCOS hin­wei­sen.

Ist ein nied­ri­ger AMH-Wert gleich­be­deu­tend mit Unfrucht­bar­keit?

Nein, ein nied­ri­ger AMH-Wert bedeu­tet nicht auto­ma­tisch Unfrucht­bar­keit. Er deu­tet auf eine nied­ri­ge­re Eizell­re­ser­ve hin, aber vie­le Frau­en mit nied­ri­gen AMH-Wer­ten wer­den natür­lich schwan­ger oder kön­nen durch Frucht­bar­keits­be­hand­lun­gen erfolg­reich schwan­ger wer­den.

Kann der AMH-Wert die Eizel­len­qua­li­tät bestim­men?

Nein, der AMH-Wert gibt Infor­ma­tio­nen über die Quan­ti­tät, aber nicht über die Qua­li­tät der Eizel­len. Ande­re Fak­to­ren wie Alter und Gesund­heits­zu­stand beein­flus­sen die Eizel­len­qua­li­tät.

Wie beein­flusst das Alter den AMH-Wert?

Der AMH-Wert sinkt in der Regel mit zuneh­men­dem Alter, da die Eizell­re­ser­ve einer Frau abnimmt. Die­ser Rück­gang ist beson­ders nach dem 35. Lebens­jahr bemerk­bar.

Wel­che Rol­le spielt der AMH-Wert bei IVF und ande­ren Frucht­bar­keits­be­hand­lun­gen?

Der AMH-Wert hilft bei der Ein­schät­zung, wie gut eine Frau auf die Sti­mu­la­ti­on der Eier­stö­cke reagie­ren wird, und beein­flusst die Pla­nung und Dosie­rung von Medi­ka­men­ten bei IVF und ande­ren Frucht­bar­keits­be­hand­lun­gen.

Kann ich mei­nen AMH-Wert ver­bes­sern?

Der­zeit gibt es kei­ne spe­zi­fi­schen Metho­den, um den AMH-Wert direkt zu erhö­hen. Die Kon­zen­tra­ti­on des AMH wird haupt­säch­lich durch die natür­li­che Eizell­re­ser­ve bestimmt. Gesun­der Lebens­stil. Ernäh­rung und Nah­rungs­er­gä­nungs­mit­tel kön­nen jedoch die all­ge­mei­ne Frucht­bar­keit unter­stüt­zen.

Soll­te ich mei­nen AMH-Wert tes­ten las­sen?

Wenn Du Beden­ken bezüg­lich Dei­ner Frucht­bar­keit hast oder eine Schwan­ger­schaft planst, kann ein AMH-Test nütz­lich sein.

Was soll­te ich tun, wenn mein AMH-Wert nied­rig ist?

Bei einem nied­ri­gen AMH-Wert ist es rat­sam, eine Kin­der­wunsch-Kli­nik zu kon­sul­tie­ren. Es gibt ver­schie­de­ne Behand­lungs­op­tio­nen, und eine früh­zei­ti­ge Bera­tung kann hel­fen, die bes­ten Schrit­te für Dei­ne indi­vi­du­el­le Situa­ti­on zu bestim­men.

Claudia
Aut­hor: Clau­dia

Ich bin Clau­dia. Kin­der­wunsch-Blog­ge­rin mit über 10 Jah­ren eige­ner Kin­der­wunsch-Erfah­rung: Endo­me­trio­se-Figh­te­rin, IVF-Ken­ne­rin, ICSI-Schwes­ter, Pimp my Eggs Befür­wor­te­rin und Initia­to­rin der Kin­der­wunsch-Bewe­gung #1von7

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